Aktuelle Mitteilungen der LAG

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Brannenburg / Bayrischzell / Fischbachau / Bad Feilnbach – Geologie, Wasser, Sage und Almwirtschaft, Kunst sowie Meditation – das sind die Schwerpunkte, aus denen unter Einbeziehung von Bevölkerung, Fachleuten und Touristikern ein landkreisübergreifendes Themenwegekonzept am Wendelstein umgesetzt wurde. Knapp 130.000 Euro an Fördermitteln aus dem LEADER-Topf halfen bei der Realisierung. Mitte September feiern die Beteiligten Eröffnung.
 

 

Vom Konzept bis zur Umsetzung - Ein weiter Weg
Ein erstes Zusammentreffen der beteiligten Gemeinden Brannenburg, Bayrischzell, Fischbachau und Bad Feilnbach sowie der Wendelsteinbahn zur Entwicklung der Themenwege fand bereits im Jahr 2014 statt. Hintergrund: Der in den 1980er Jahren am Wendelstein installierte Geopark präsentierte sich extrem veraltet. „Die Erläuterungstafeln entlang der Wege in die Talorte waren sehr textlastig und optisch nicht mehr zeitgemäß. Nach der gelungenen Neuinszenierung der Wendelsteinhöhle im Jahr 2010 schien uns eine Attraktivierung der Wanderwege am Wendelstein dringend notwendig“, schildert Florian Vogt, Geschäftsführer der Wendelsteinbahn, die Anfänge des Themenwegeprojekts, und lud die Zuständigen der Tourist-Informationen bzw. die Bürgermeister aus den umliegenden Talorten zur Besprechung. 
 
Bis zur Umsetzung war es damals aber noch ein weiter Weg. Um die unterschiedlichen Ideen bestmöglich realisieren zu können und Synergien zu schaffen, beispielsweise durch ein gemeinsames Marketingkonzept, beschloss man, Fördermittel aus dem LEADERProgramm zu beantragen. Den Zuwendungsbescheid für die Konzeptionierung der Themenwege am Wendelstein erhielt die Wendelsteinbahn – als so genannter Leadpartner verantwortlich für die Koordination und das Antragsverfahren – bereits im Jahr 2016. (Fördersumme für das Konzept: ca. 20.000 Euro.) 
 
 
Komplexes Ausschreibungsverfahren
Für die Realisierung der fünf Themenwege, die sich künftig unter dem gemeinsamen Namen „Wendelstein-Streifzüge“ präsentieren, wurde ein weiterer Förderantrag beim Amt für Landwirtschaft und Forsten gestellt und 2017 bewilligt. Mit dem Projektmanagement und der begleitenden Öffentlichkeitsarbeit wurde das Landschaftsarchitekturbüro Niederlöhner beauftragt, doch die Umsetzung des Projekts verzögerte sich. Mancherorts waren mit den geplanten Stations-Standorten langwierige Grundstücksverhandlungen verbunden, vor allem aber sorgte das behördlich vorgeschriebene Ausschreibungsverfahren für ein hohes Maß an Komplexität. Da die Angebote für manche Gewerke die ursprüngliche Schätzung teils erheblich überstiegen, musste die Ausschreibung teils mehrmals aufgehoben, überarbeitet und das Gewerk neu ausgeschrieben werden. „Das Ende vom Lied war, dass viele der Arbeiten, beispielsweise das Setzen von Fundamenten, in Eigenleistung erbracht werden mussten, um im Förderrahmen zu bleiben“, so Florian Vogt. Erschwerend hinzu kam dann die Corona-Krise. Nach dem behördlich angeordneten Shutdown und Stillstand der Bergbahn von Mitte März bis Ende Mai, verbunden mit viel Ungewissheit, mussten die Arbeiten am Wendelstein schließlich unter hohem Zeitdruck erledigt werden. Auch ungünstige Witterungsverhältnisse sorgten im hochalpinen Gelände immer wieder für die ein
oder andere Verzögerung. Zuletzt traf Anfang August ein Hochwasserereignis am Jenbach die Bad Feilnbacher Beteiligten schwer. Zum Glück wurden die Stationen nur minimal beschädigt. Allerdings wurde ein Teil des Weges weggespült. Dank tatkräftiger Unterstützung durch Bauhof und Wasserwirtschaftsamt wird der Weg aber bald wieder vollständig begehbar sein.
 
„All der Aufwand hat sich gelohnt“, sind sich die Projektpartner einig. Das Ziel, sowohl Urlaubsgästen als auch Einheimischen abwechslungsreiche Wanderwege am Wendelstein bieten zu können, unterwegs Wissen speziell über die Region zu vermitteln, anzuregen und nicht zuletzt einmalige Rastgelegenheiten und geschickt gelenkte Blickachsen zu schaffen, wurde in jeder Hinsicht mehr als erreicht. Durch die Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung, von Pädagogen, Almbauern, Natur- und Gästeführern sowie Touristikern bei der Ideenentwicklung konnte sichergestellt werden, dass für jeden Wanderweg ein passendes Thema gewählt wurde, das gleichzeitig authentisch ist und auf breite Akzeptanz stößt.
 
 
Fünf Wege – fünf Themen
Brannenburg – Künstlerweg In Brannenburg lag durch die örtlich ansässige Künstlerkolonie das Thema Kunst auf der Hand. Ausgehend vom Talbahnhof der Zahnradbahn begegnen den Wanderern unterwegs 13 unterschiedliche Exponate. Nur als Beispiele seien der komplett aus Holz konstruierte Aussichtspunkt „Flügelschlag“ an der Mitteralm genannt oder die „Dolina“ an der Reindleralm, die – so hatte es sich Bergbahnchef Vogt gewünscht – von der Zahnradbahn aus sichtbar ist und Wanderern gleichzeitig als Rast- und Sitzgelegenheit dient.
 
Bad Feilnbach - Jenbachweg  „In Bad Feilnbach bot sich durch den Verlauf des Jenbachs das Thema Wasser an“, erklärt Ute Preibisch, die örtliche Touristinfo-Leiterin. Mit viel Spaß, Spiel und Rätseln werden hier die Besonderheiten des Jenbachs erklärt. Dabei kommt das Pritscheln und selbst Ausprobieren nicht zu kurz. Ein überdachter Rastplatz mit extra Kindertisch rundet das Angebot ab.
 
Bayrischzell – W(-endelstein)-M(-ännlein) Gipfelsteig  Die Gemeinde Bayrischzell erweitert den bestehenden Wendelstein-Männlein-Weg und führt ihn weiter zum Gipfel. Der WM-Gipfelsteig fokussiert sich dabei vor allem auf sportliche Familien mit Kindern. Verwoben mit der Sage um die Wendelstein-Männlein, werden den Wanderern Natur und Almwirtschaft nahegebracht. Auch der Humor kommt nicht zu kurz: so schaut der Wanderer unterwegs zum Wendelstein auch mal „mit dem Ofenrohr ins Gebirge“.
 
Fischbachau – Meditationsbergweg In Fischbachau schuf man mit dem Meditationsbergweg eine sinnvolle Verbindung zwischen der Wallfahrtskirche Birkenstein und dem Wendelsteinkircherl. Inspiriert von den naturgegebenen Besonderheiten der Stationsstandorte wird man hier eingeladen sich selbst Fragen zu stellen, die im Alltag oft zu kurz kommen.
 
Oberer Gipfelbereich – Geologierundweg Wissenswertes zu den geologischen Besonderheiten des Berges erfahren Wanderer auch weiterhin entlang des beliebten Gipfel- und Panoramawegs im oberen Gipfelbereich des Wendelsteins, künftig aber mit interaktiven und somit spannenden Elementen. So veranschaulicht beispielsweise ein „Viscope“ Lage und Ausdehnung des Rosenheimer Sees in der Eiszeit. Das bisher recht versteckte „Wetterloch“ am Panoramaweg wurde durch eine Stahltreppe begehbar gemacht. Zu jeder der insgesamt acht Stationen am Geologie
Rundweg gibt es darüber hinaus leicht verdauliche Erläuterungstafeln inklusive pädagogisch wertvoller Quizfrage.
 
 
Besonderheiten im Fokus
Insgesamt 44 Stationen wurden gebaut. Allen Beteiligten lag dabei am Herzen, dass sich die Bauten und Tafeln der Stationen harmonisch in das Landschaftsbild einfügen und der Bau möglichst naturverträglich vonstattenging. Sämtliche Stationen der Themenwege am Wendelstein wurden unter der Maßgabe verwirklicht, die auch in der Wendelsteinhöhle gilt: Was man nicht kennt, kann man nicht schützen. Die Wanderer am Wendelstein werden an den Stationen also auf die jeweiligen Besonderheiten des Weges und des Ortes hingewiesen. Die Standorte regen dazu an, inne zu halten und sich bewusst mit der einmaligen Bergwelt auseinander zu setzen. 
 
Mehr Infos: www.wendelstein-streifzuege.de

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