Zum dritten Mal in diesem Jahr traf sich das Entscheidungsgremium der LAG Regionalinitiative Mangfalltal-Inntal am 16.11.2016 im Rathaus in Bad Aibling.
Auf der Tagesordnung standen drei Projekte, die das Gremium besprechen sollte.
Für zwei konnte bereits über eine Förderung aus dem EU-Förderprogramm LEADER entschieden werden. Beide Projekte wurden einstimmig befürwortet, so dass die Projektträger nun beim zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Rosenheim einen Förderantrag stellen können.
Vor der Entscheidung haben die Projektverantwortlichen mit großem persönlichem Einsatz Projektskizzen mit detaillierten Projektbeschreibungen und Kostenschätzungen erarbeitet und diese dem Gremium präsentiert. Auf dieser Grundlage bewertete das Entscheidungsgremium, in wieweit die vorgeschlagenen Projekte mit den Zielen der Region, die in der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) formuliert sind, übereinstimmen. Beide Projekte übertrafen die Mindestpunktzahl des vorgegebenen Kriterienkatalogs deutlich und konnten damit zur Förderung empfohlen werden.
Das dritte Projekt wurde vorgestellt, konnte aber wegen noch nicht eingegangener Unterlagen nicht zur Förderung freigegeben werden.
Im Anschluss an die Projektvorstellungen gab LAG-Managerin Gwendolin Dettweiler einen Überblick zum Stand des LAG-Managements und der Umsetzung der LES.
Die folgenden Projekte wurden in der Gremiumssitzung besprochen:
Barrierefreier Umbau des Blaahaus Kiefersfelden
Die einzigartige Sammlung im Blaahaus zur Industriegeschichte der Region macht das Projekt zu etwas ganz besonderem: Das 1696 erbauter Arbeiter-Wohnhaus am Kieferbach wurde 300 Jahre später an den heutigen Standort transloziert und mit allerlei Raritäten zur Orts- und Regionalgeschichte ausge-stattet. Mit dem Energieträger und Transportweg Kieferbach siedelten sich florierende Industriezweige mit Eisen, Zement und Marmor an. Die Industriearbeiter hatten im Vergleich zur landwirtschaftlichen Arbeiterschaft sog. „Freizeit“, so dass auch die Kulturgeschichte der Region hier ihren Ausgang nahm.
Um diese geschichtlich äußerst ergiebige Ausstellung allen Menschen zu-gänglich zu machen, wird das Haus barrierefrei ausgebaut: ein Lift wird eingebaut, eine barrierefreie Toilettenanlage, ein barrierefreies „Lernmodul“ Wasserkraft, das Kindern die Energiegewinnung aus dem Wasser näher bringt, sowie einige Baumaßnahmen im Haus sind Bestandteil des nun zur Förderung freigegebenen Projekts, das mit knapp 55.000 € LEADER-Mitteln unterstützt werden soll.
Museumsnetzwerk Rosenheim – konzeptionelle Grundlagen
In den Gemeinden der LAG gibt es zahlreiche nichtstaatliche Museen, die im Rahmen des Projekts der Regionalinitiative Mangfalltal-Inntal e.V. miteinander vernetzt werden sollen, um die Angebote untereinander besser abzustimmen und die Vielfalt und Qualität der Angebote sowie die Vermarktung zu optimieren. Dazu soll zunächst eine Bestandsaufnahme der Museen und ihrer Angebote gemacht werden, um dann in einem weiteren Schritt, der nicht Teil des jetzt beschlossenen Projekts ist, ein Museumskonzept für die gesamte Region zu erstellen.
Das Projekt wurde bereits im März dem Gremium vorgestellt, aufgrund unvor-hergesehener zeitlicher Verzögerungen konnte es nicht wie vorgeschrieben ein halbes Jahr nach dem Beschluss des Gremiums beantragt werden. Aus diesem Grund wurde das Projekt dem Gremium erneut vorgestellt, welches die Förderung anstandslos freigegeben hat.
Besucherpark Landlweide
Das Projekt möchte Interessierte über eine zukunftsfähige, ökologische Art der Landwirtschaft informieren, darüber aufklären und Nachahmer ermutigen. Weitreichende Informationen in den Bereichen Ernährung, Bewegung, gesun-des und nachhaltiges Leben will das engagierte Landwirtepaar in Stephanskrichen den Besuchern nahebringen, sowie zu einem nachhaltigen Umgang mit Natur und Umwelt anregen. In der Region herrscht großes Interesse vor allem bei Schulen an einer solchen Einrichtung. Auch Landwirtskollegen aus der Region und dem Umland wollen mehr erfahren über die naturnahe Art der Landwirtschaft.
Das Gremium zeigt reges Interesse am Projekt, eine Zustimmung zur Förde-rung soll erfolgen, sobald die Unterlagen vollständig eingegangen sind.