Das (halb)leerstehende, meist zu groß gebaute Einfamilienhaus im so genannten „Donut-Ring“ unserer Orte ist Teil eines gewohnten Bildes geworden. Kein Nahversorger in der Nähe, wenig Möglichkeiten für fußläufiges Einkaufen und kein adäquater öffentlicher Raum für zufällige Begegnungen.
Das verbindende Element zum Arbeitsort, den Nachbarsiedlungen und den Einkaufsstätten ist die Straße und das Auto. Es werden immer noch Baugebiete für neue Einfamilienhausgebiete ausgewiesen, und gleichzeitig stehen auf der anderen Straßenseite die in die Jahre gekommenen Siedlungen vielfach (halb)leer. Was tun?
Die Leerstandskonferenz Mangfalltal greift dieses Thema auf und möchte Strategien im Umgang mit diesen „Immobilienleichen“ aufzeigen sowie neue Modelle von Lebensraumschaffung öffentlich diskutieren. Denn dieser (Halb)Leerstand ist kein eindimensionales, isoliertes Thema. Weder wird es von einer Person oder einer Expertise ausgelöst, noch wird jemand im Alleingang eine Lösung entwickeln. Es ist das Ziel der Konferenz, die umfassenden Umstände aufzuzeigen, die zu dieser Problematik geführt haben, aber auch die Potenziale ungenutzter Einfamilienhäuser zu erfassen und kreativ Ideen für neue Nutzungen zu entwickeln. Gleichzeitig werden sich die Akteure mit dem Thema Wohnen auseinandersetzen und der Frage nach neuen Wohnformen für Heute und die Zukunft in Stadt und Land nachgehen. Auf der Tagung sollen Leerstandsbesitzende auf Leerstandsbefüllende treffen und Menschen mit Ideen, Initiatoren sowie Umsetzer*innen zusammenfinden.
Die Konferenz wird in Kooperation mit der LAG Kreisentwicklung Miesbacher Land umgesetzt und soll im Juni 2021 stattfinden.